Endoskope zählen zu den Medizinprodukten. Flexible Endoskope werden bezüglich der Aufbereitung zur Kategorie Semikritisch B, starre Endoskope zu den kritischen Medizinprodukten (Sterilisation!) gerechnet. Nach § 8, Abs. 1 der Medizinprodukte- Betreiber- Verordnung (MPBetreibV) sind Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Medizinprodukten unter Berücksichtigung der Angaben des Herstellers mit geeigneten validierten Verfahren durchzuführen.
Vorgaben und Empfehlungen zur sachgerechten Aufbereitung von Endoskopen finden sich in den Richtlinien für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention, herausgegeben vom Robert- Koch- Institut in Berlin (Bundesgesundheitsblatt 55 (2012); Anlage 8, 1286-1302)
Bei allen Aufbereitungsformen (manuell, teilmaschinell, vollautomatisch) ist darauf zu achten, dass Endoskope nur in trockenem Zustand - möglichst hängend - gelagert werden, damit es nicht zu einer Vermehrung von Feuchtkeimen in möglichen Wasserreservoirs kommen kann.
Gemäß oben genannter Richtlinie werden zur Überprüfung der Endoskop- Aufbereitung hygienisch- mikrobiologische Kontrolluntersuchungen empfohlen.
Diese sollten vierteljährlich (insbesondere bei manueller und teilmaschineller Aufbereitung) vorgenommen werden. Werden mehrere Endoskope eingesetzt, sind an jedem Prüftermin Proben von mindestens einem Endoskop jeder verwendeten Art und insgesamt von mindestens zwei mit jeweils gleichem Verfahren aufbereiteten Endoskopen zu entnehmen. Jedes eingesetzte Endoskop sollte mindestens einmal jährlich mikrobiologisch untersucht werden.
Zur mikrobiologischen Überprüfung von flexiblen Endoskopen kommen Abstrichtupfer, sterile Spülflüssigkeiten (NaCl 0,9%) und der "Schwämmchentest" zum Einsatz.
- Von den zugänglichen Kanälen (Instrumentierkanal und Luft-/ Wasser- Kanal) ist die
Untersuchung mindestens eines Kanals obligat durchzuführen. Der Instrumentierkanal ist bevorzugt zu überprüfen.
- Die Überprüfung des Luft-/ Wasser- Kanals wird ebenfalls empfohlen. Hier ist zudem eine
Flüssigkeitsprobe aus dem Optikspülsystem (Flasche und Anschlussschlauch) vorzunehmen.
Für die Durchführung sollte zur Durchspülung jedes Kanals 20 ml sterile Spülflüssigkeit (0,9% NaCl- Lösung) in einer 20 ml Spritze verwendet werden. Jeder Kanal ist mit jeweils einer neuen Spritze zu prüfen. Die aufgefangenen Spülflüssigkeiten sollten möglichst schnell im bakteriologischen Labor weiterverarbeitet werden. Die Proben müssen kühl gelagert werden.
- Abstriche von kritischen Endoskopstellen:
werden mit jeweils einem in steriler physiologischer Kochsalzlösung angefeuchteten Tupfer von den Ventilen, den Kanaleingängen und dem distalen Ende des Endoskops vorgenommen.
- Schwämmchenmethode:
hierbei handelt es sich um einen Durchzug eines sterilen Schaumstoffstückes durch den Instrumentierkanal. Gemäß KRINKO- Empfehlung dient dieser Test eher einer visuellen Kontrolle auf makroskopisch erkennbare Verunreinigungen im Instrumentierkanal eines Endoskops (Prüfung der Reinigungsleistung) und wird als mikrobiologische Prüfmethode nicht generell empfohlen.
Sollte die Methode zum Einsatz kommen, werden zur Kontrolle der Kanäle feuchte, sterile Schwämmchen verwendet, die mittels steriler Biopsiezangen (PE-Zangen) durch die entsprechenden Biopsiekanäle gezogen werden. Jedes Schwämmchen wird einzeln in Gefäßen mit steriler Bouillon (versetzt mit Enthemmerlösung) zur weiteren Aufarbeitung ins bakteriologische Labor geschickt.
Ein unbehandeltes Schwämmchen (negative Kontrolle) sollte bei jeder Prüfung mit eingesendet werden.